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WILLISAUER WÄHLEN STÄFFE
CALI & STÄFFE 2011
Cali: S isch nümi wie früehner. Muesch afig jedi Chalberei
mitmache höttzutag als Wahlkampfmanager. E schiggi Kleidig und en farbigi
Krawatte länget nömme. Swissness isch agseit, Schweizer Werte sind Trumpf: Jede
und jedi wott schwiizerischer sii als die andere. „Aus Liebe zur Schweiz“, seit
d'FDP. Und d'CVP behauptet sogar, dass es ohni sie kei Schwiiz gäbi. Debi wähled
Schwiizer doch SVP. Die hend jo schliesslich die urchigste Näme uf ihrer
Kantonsratsliste: Nikles, Zumofen oder Opferkuch heisse die wackere Eidgenosse.
Und rede lupereine Schwiizerdialekt wie Frau Nationalrätin Yvette Estermann...
Jä no, au Willisau cha sich dem Trend ned verschliesse bi de kommende Wahl
vomene neue Stadtpräsident. Und jetzt setti äbe de Wahlkampf manage vom mim
Mandant do, wo scho lang setti do sii. Er sig zimlich unbeholfe und ned grad en
grosse Rhetoriker, hani mer lo säge. Aber wie hett doch einisch en berüehmte
Kommunikationsberoter gseit: „Für ne Million mach ich sogar useme Härdöpfusack
en Bondesrot.“ Also ich wär au mitere halbe Million zfriede...
Achtung,
do chonnt er, de Herr Stapi- Kandidat.
Auftritt Stäffe (Musik: Mir
Senne hends luschtig)
Cali: Läck, das isch jo wirklich e
Härdöpfusack. Gseht us wie ne gschälte Pintje. Und zmitzt döre Schädu verlauft
de berüehmti Rösti- Grabe.
Gueten Obe, Herr Stäffe.
Stäffe: Dokter
Stäffe, bitte sehr.
Cali: Oh, Entschudigung. Ich bi no gar ned dezu cho,
ihre Läbeslauf richtig z läse: Richtig. Do stohts: Dr. Bruno Steffen. Oder mit
vollem Name: Doktor Bruno Wendelin Alois Franz Josef Johannes von und zu
Käppelimatt und Sottikon.
Stäffe: Chasch mer Stäffe säge.
Cali:
Also, eh, Stäffe, das mit dem Dokter: Isch das ned e chli riskant i de höttige
Ziit?
Stäffe: Kei Angst, won ich mini Dokterarbet gschrebe ha, hetts
weder Internet no Google gä. Ich bi suber.
Cali: Zu welem Thema hesch
denn dini Dissertation gschriebe?
Stäffe: Über Bluegrass – das verstoht
usser mir sowieso keine
Cali: Also Stäffe – us dir söll ich jetzt en
Stapi mache? Jetzt bini nömme so sicher, öb en halbi Million länget...
Stäffe: Jawoll, es isch Zyt, dass d Chäppalimatt ändlich d'Macht übernimmt z
Willisau. Ich ha alles vo langer Hand planet: Zerscht hani en Überraschigscoup
glandet und inere Nacht-ond-Näbu-Aktion de Oggier Chäser i Stadtrot ine putscht.
Ganz ohne Qual, in stiller Wahl. De Trux hani bereits i d'Rächnigskommission
igschleust und jetzt chom ich als Stapi: Willisauer wählen Stäffe – s Volk stoht
hinder mir!
Cali: Das seit de Ghadaffi au: „There is no demonstration. The
people loves me! Uagdachama...
Stäffe: Mis Vorbild isch eher de
Berlusconi. Dä isch fast so guet im Hoor wie ich.
Cali: Und s Volk stoht
au hinder ihm. Oder besser: S Volk liit under ihm – ämu die junge Fraue. Aber
für settigi Methode bin ich denn ned z haa.
Stäffe: Kei Angst, ich ha
d'Fraue bereits i üse Plan iibonde: S Napfruugger-Hanni chonnt au e
Stadtrotssitz über und spöter no de Fläsche Sepp, denn hemmer e satti
Chäppalimatter Mehrheit i de Regierig.
Cali: Also guet, mir müend afo
schaffe a üsem Wahlkampfkonzept. Du wottsch wirklich als Stapi kandidiere?
Stäffe: Das isch kei Frog vom Wölle, junge Maa: Ich muess! S Volk wott mich
und nome mich!
Cali: Weles isch denn so dis Wählersegmänt?
Stäffe:
Also d' Wahlchreis Chäppalimatt-City und Chäppalimatt-Downtown hani uf sicher.
Cali: Das länget aber no ned sehr wiit. Du müesstisch au im urbane Gebiet
Stimme hole.
Stäffe: Keis Problem. De Quartierverein Adlermatt West und
die Freie Wählerbewegig Untersottike hend mir ebenfalls ihri Unterstötzig
zuegseit.
Cali: Ned schlächt. Aber mir müessted no die einti oder anderi
Listeverbindig asträbe, zum Biespiel mit de Chappezunft Schüle und mit de
Güggalizunft Däiu.
Stäffe: D'Güggali hend scho zuegseit: Mir
veranstalte es grosses Buurezmorge fürs Volk: Ich liefere d Härdöpfu für ne
feini Röschti und d'Güggalizunft d Eier.
Cali: Eier vo de Güggle – isch
das biologisch ned e chli schwierig?
Stäffe: Auwä, die Däieler hend jo
scho lang meh Hüehner als Güggle i de Zunft.
Cali: E chli Fleisch
bruchtis aber au no a dem Buurezmorge.
Stäffe: Hani scho organisiert: S
Trixli und de Willi gänd ihres Comeback und kreiere für mich äxtra en Wurscht,
wo s Stimmvolk weckt: de Stäffe-Chlöpfer.
Cali: Es Wienerli würd zwor
besser passe zu diner Figur, aber so lang si kei Läberworscht mache isch das ok.
Mit dinere Läbere channsch nämlich definitiv kei Wahle gwönne.
Stäffe:
Hör au uf, du Gsundbäter. So ne richtige Härdöpfeler zum Verrisse het no nie
gschadt!
Cali: Für weli Partei wotsch eigentlich aträte?
Stäffe:
Für d'KVP natürlich.
Cali: KVP..., KVP: Isch das das neue Partei vom de
Kosovo, Mann?
Stäffe: Dumme Chabis: KVP heisst Käppalimatter
Volkspartei. K wie Kreativ-Konservativ V wie Visionär-Vulgär P wie
Pazifistisch-Populistisch
Cali: Aber das widerspricht sich doch alles.
Stäffe: So gwönnt mer hött Wahle, du Esel. Muesch flexibel si.
Cali:
Hesch rächt. Üse No-Stapi und Bald- Regierigsrot führt au en dialektische
Wahlkampf mit sim Mega-Lastwage do: gseht e chli us wie ne Hochstapler ufeme
Töifgänger.
Stäffe: Ich setze bi mim Wahlkampf halt ganz ufe ÖV: Ich
lohne mine Grind uf die neue Flügelzüg vo de BLS lo mole. Nochem Motto: Stäffe
verleiht Flügel.
Cali: Problematisch wirds denn aber z Wolhuse, wo sich
die Flügelzüg teile: S Hirni goht is Hinderland und s Födle is Äntlibuech.
Stäffe: So, jetzt müemmer vorwärts mache mit üsem Wahlkonzept – bi dim
Stondelohn.
Cali: Wichtig im Wahlkampf isch, dass mer sini Gägner könnt.
Wär chonnt do no als Stapi- Kandidat in Frog?
Stäffe: Sicher alli die
Willisaue Kantonsrotskandidate.
Cali: Zum Biispiel de Stadtamme Wändu, dä
chönnt das Stapi-Amt au no grad übernäh.
Stäffe: Jäää, dä HWV-Kandidat?
Cali: HWV?
Stäffe: Hodel Wändi Vorbärg!
Cali: Oder de
Mobiliar-Toni wär no eine. Aber muesch di in Acht näh vor dene
Versicherigsheins. Scho i de Bibel stoht: „Versicherungen sind wie Schwangere:
Sie empfangen mit Lust und geben mit Schmerzen.“
Stäffe:
S Büsi-Hildi het d'Wahl uf sicher wäg dem neue Wahlkreisverbond mitem
Äntlibuech. De Büsi-Hans goht uf sinere Tour is gelobte Land alli Wahlzettel go
iisammle und tuet si deheime gut wäsche und alli Näme usser em Hildi wägspüele.
Cali: Ned z'vergässe natürlich üse Starfotograf Seppi.
Stäffe: Hör
mer uf: Bi dem sine Läserbriefe verstohn ich öppe glichviel wie wenn sine
Parteifrönd Jacques Laferi am Färnseh russisch palaveret.
Cali: Also
russisch cha de Seppi de scho lang – ämu noch de Zähne im Tübali: (russische
Einlage).
Stäffe: D Christa Rigozzi hätt sicher Freud, wenn de Seppi bi
de grösste Schwiizer Talänt wördi mitmache: „Au, Seppi, Schatzeli, du süesse
Mogge, igg liebe digg!“
Cali: D'Medie sind natürlich en ganz en wichtige
Faktor. Vor allem müemmer au die neue Medie iisetze, das ganze soziale Netzwerk
und so.
Stäffe: Jo, genau: Scheissbuck und Zwitter.
Cali: Facebook
und Twitter heisst das, du Härdöpfusack.
Stäffe: Keni Detail. Wichtig
isch, dass ich im Färnseh chome. Zum Biispiel im Tele Napf statt dere Sara. Neu
heissts: Stäffe machts!
Cali: Mer chönnte au versueche, dich als Statist
i dem neue Lozärner „Tatort“ undere z'bringe.
Stäffe: Als
Statist? Vergiss es. Kommissar oder gar nüd. Statt z Lozärn müesst dä Krimi
sowieso z Willisau spiele. De müesste mer denn dä Film ned zwöimol ufnäh wie die
Pffiffesäck i de Stadt.
Cali: Jo und mir chönnte üses lääre Gfängnis
ändlich wieder sinnvoll iisetze.
Stäffe: Und ich mis alte Sturmgwehr,
woni wiiterhe darf deheime lagere.
Cali: D'Schütze hend glaub e chli
Panik gha vor dere Abstimmig, wenn de niemer meh chiem cho knalle. Drum hend sie
churzerhand d'Uslumpete im Rothus organisiert, um ned z'verlumpe.
Stäffe:
So nes Gwehr isch äbe au en Schwiizer Wärt. Dodeför kämpf ich und au für die
christliche Wärt. Die ligget jo buechstäblich am Bode. Lueg doch emol üses
altehrwürdige Chrüüz a: einfach abegrupft hend sies.
Cali: Und jetzt
wennd sie sogar d Fästhalle aberiisse.
Stäffe: Was? Nenei, die hend sie
doch erscht grad neu renoviert.
Cali: D' Napfruuger sind schuld mit ihrem
Kakojazz.
Stäffe: Nenei, die hend zwor e chli schräg gspielt, so
Negermusig halt, aber wäge dem gheit doch die Halle ned zäme.
Cali: I
säge nor eis. Ihres erste Kakojazz-Konzärt hend sie vor 10 Johr im Möhresaal
gha. For 5 Johr hend sie im Chrüüzsaal gspielt und das Johr i de Fästhalle.
Merksch öppis?
Stäffe: Jo, es isch es Chrüüz. Es stoht schlächt um die
christliche Wärt a de Ettiswilerstross.
Cali: Ned nor s Chrüz liit am
Bode. Au de Babst zöglet uf Menznau.
Stäffe: Und de Möbel Stöckli macht
sich Richtig Aargau uf d Söckli. De sälbstlosi Apostel Willi verkündet
salbigsvolli Abschiedswort:
Cali: Wahrlich, wahrlich ich sage euch:
Es wird ein Aldi kommen zu retten das Willisauer Gewerbe. Darum lasset uns
beten:
Beide: Aldi unser der du kommst aus Deutschland Bekannt
werde dein Name dein Gemüse komme wie im Sommer so im Winter Unseren
täglichen Stau gib uns heute Und vergib uns unseren Kreisel Wie auch wir
vergeben unseren Planern Und führe uns nicht in den Lidl Sondern erlöse
uns vor dem Jumbo
Denn dein ist der Coop, und die Migros und die
St.-Georgs-Kellerei In Ewigkeit Amen.
Stäffe: Jo, Amen. Die
Ettiswilerstross isch sowieso es Uslaufmodell. Künftig verlageret sich s Zentrum
vo Willisau Richtig Chäppalimatt.
Cali: Det dörhendere wird jo scho lang
baued und verbaued.
Stäffe: Alles ökologisch und naturnah.
Cali:
Naturnah seisch du dere Beton- und Iisewüeschti?
Stäffe: Logisch. Und
tierlifründlich. Oder hesch du amene andere Ort scho ne Strass gseh mit ere
eigete Überholspur für d Fisch?
Cali: Und a dem schöne Gländer chasch
grad no d'Chüe abinde a de Viehschau. Zrogg zum Wahlkampfkonzept: en griffige
Slogan müesste mer no ha.
Stäffe: Klein, aber fein So muss der neue
Stapi sein!
Cali: Das chlöpft z'wenig. Die entscheidende Stimme hole mir
mit üsem Wahlkampf-Song. Ich ha en grossi Künstleri demit beuftreit, en
Stäffe-Räp z'komponiere – s' berüehmte Frölein Da Capo.
Mer düend de
Refrain grad emol mitenand üebe. Dä goht so:
Mer wählid alli Land und
Stadt De Stäffe vo de Chäppelimatt!
Sehr guet, also los gohts mitem
Stäffe-Räp:
Cali: De Stäffe Bruno W. Vo de KVP No nie hend mer en
bessere Stapi gseh Är isch für üses Volk schlicht de besti Maa Drum stimme
mer gemeinsam jetz chräftig aa::
Alle: Mer wählid alli Land und Stadt
De Stäffe vo de Chäppelimatt!
Cali: Zwor chli nur, aber töchtig und
schlau dezue Är weiss wo üsne Bürgere drückt de Schueh Är macht ned langi
Tänz, sonder packt grad aa: Was är seit, das macht Sinn, das isch keis Blabla.
Alle: Mer wählid alli Land und Stadt De Stäffe vo de Chäppelimatt!
Cali: De Stäffe, dä gett alles, was är nor cha Dä Super-Kandidat, das
isch üse Maa Es Hoch of üse neui Politik-Star Mer Willisauer wähled de
Stäffe – klar!
Alle: Mer wählid alli Land und Stadt De Stäffe vo de
Chäppelimatt!
Stäffe: Ned schlächt, das Frölein Da Capo. Aber langsam
müesste de Giacobbo und de Müller emol öpper ander bringe.
Cali: Sicher
ned: S Frölein Da Capo bliibt! Wenn schon wächsle mir de Giacobbo und de Müller
us. Am Beste au mit zwe Willisauer...
Stäffe: Mitem Cali...
Cali:
...und em Stäffe!
Stäffe: Cali
Cali: Stäffe
Beide: Und das
sit 15 Johr!
Stäffe: Cali
Cali: Stäffe
Stäffe: Cali
Cali: Stäffe
Stäffe: Cali
Cali: Stäffe usw.
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