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BEZIRKSGERICHT
CALI & STÄFFE 2010
Cali: Sehr verehrti Damen und Herre, ich begrüesse Sie zur
höttige osserordentliche Sitzig vom neue Bezirksgricht Willisau. Wie Sie wössed,
hemmer leider no kei definitive Standort für üses Gricht. Mir hend 5
verschiedeni Variante und tüend gägewärtig alli Standort 1:1 imene intensive
Eignigstest unterzieh. Hött obe im Restaurant Bahnhof.
Ich bitte Sie um
Ordnig und Disziplin bi dene Verhandlige. Enthalte Sie sich allne Kommentär und
Zwöscherüef, söscht muess ich de Saal lo ruume!
Mer hend hött obe en ganz
schwäre Fall z’behandle. Es handlet sich um en besonders dreiste Fall vo
Diebstahl. Wenn sich de Täter aber kooperativ zeigt, goht är stroffrei us, wenn
er bereit isch, mit de Justiz zäme z’schaffe. Mir berüfed üs dodebi uf Artikel
678 bis vo de Kronzügeregelig usem Mafiastragesetzfbuch vom Herr Berlusconi.
Grichtsdiener Sidler, füehred Sie de Angeklagti i Saal.
Auftritt
Stäffe als Tabledancerin (Musik: Je t’aime)
Cali: Himmelherrgottnomol,
was isch denn das?
Stäffe: Hei Süesse, ich schaffe do. Hesch ned gwösst,
du geile Kater: Jede Friitig, Tabledance a de Wild Cat Bar im Bahnhöfli.
Cali: Aha, jetzt wird mir ändlich klar, worum s letzt Mol, won ich im Bahnhöfli
en Stange bstellt ha, plötzlich sones blutts Madi anere Chlätterstange hett afo
umeturne.
Stäffe: Du naive Tropf! Hesch öppe gmeint, sigsch amene
Vereinsobe vo de Nacktwanderer, hä?
Cali: Also Frölein, äh Herr, äh, äh
Frau…
Stäffe: Chasch mer Stäffe säge, Süesse, ich bi umbauet.
Cali: Also Frau, äh Herr Stäffe Ihne wird vorgworfe, während ihrer Arbet, äh
also während ihrer Tätigkeit, imene Chund wärtvolli Dokumänt entwändet z’ha.
Stäffe: Wärtvoll? Die veralteti CD do? Hött wo mer jo alles über de Compi
tued downloade.
Cali: Angeklagter, sind Sie bereit, dem hohen
Bezirksgericht ihri CD mit de geklaute Daten uszhändige?
Stäffe: Was
passiert, wenn i nei säge?
Cali: Denn wärded Sie unverzüglich i
Usschaffigshaft gno und i ihri Heimat abgschobe - i d’Chäppalimatt hindere!
Stäffe: Okay, okay. So nimm die CD. (Zum Volk: Ich ha jo no mindestens 20
anderi, hähähä…)
Cali: Interessant, interessant, die Daten, wirklich
interessant. Die meiste Delinquente heisse offenbar Sepp.
Stäffe: De
Fläsche-Sepp
Cali: De Läserbrief-Sepp
Stäffe: Und vo de
Bruefsschuel de Tschau Sepp!
Cali: De Titel vom Oberdepp WIDMERE mir aber
ime andere Sepp – dä hocket im Erziehigs-Dep!
Stäffe: Aber was hett denn
üse Fläsche-Sepp verbroche?
Cali: Dä hett unterem Vorwand vomene
Fläsche-Museum i de Chäppalimatt hinde en gheimi Bierbrauerei igrichtet und
brauet schwarz am Fiskus verbii.
Stäffe: Jo, s’isch noch cheibe guet, das
Hurschler-Bräu.
Cali: Und weles Delikt hett denn de Minarett-Sepp
begange?
Stäffe: Dummi Frog: Sini Läserbrief im Böttu sind es Verbräche
gägenüber em gsunde Sprochempfinde vo de Bürgerinne und Bürger.
Cali: Sie
Literatur-Banause. Das isch hohe Kunst: Dadaismus vom Feinste!
Stäffe:
Dadaismus? Ich säge dem Gagaismus!
Beide: Üse Sepp liit im Bett, liit
im Bett Und träumt vom Minarett I sim Bett, i sim Bett Und är wett, üse
Sepp Dass es hett, dass es hett Im ganze Land keis Minarett Und är redt
und är redt Dass mer sett, dass mer sett Ane Sekte glaube sett, Wo üs
errett, üs erret Vor dem cheibe Minarett Doch im Gheime wett de Sepp
Und mer mache druf en Wett Dass er hett, dass er hett Ganz es riesigs
Minarett
Cali: Statt uf d Kanzle wett de Sepp Mit sim Fotoshootig-Set
Stäffe: Freie Blick vom Minarett.
Cali: Grauehafti Lyrik. Aber kei Angst,
es besseret. De Seppi hett en neue Job gfasset: Er wird Chefredaktor und bringt
es särbelnds Traditionsblatt zu neuer Blüeti.
Stäffe: Jää, d Wältwoche?.
Cali: Nei, de Blindgang!
Stäffe: S hett no wiiteri Seppene uf dere
CD.
Cali: Jo, de Audi-Sepp, de VW-Sepp, de Skoda-Sepp und de Chrüüz-Sepp.
Stäffe: Aber das isch jo immer de gliich.
Cali: Äbe ned, das isch es
raffinierts Konstrukt, en Art Turbo-Hedge-Fonds am Wegere-Bächli.
Stäffe:
Im Chrüüz-Saal hed de Bächli jetzt no en Toyota-Verträtig wölle eröffne.
Cali: Är hett wochelang a de Entwicklig vomene neue Brämssystem gschaffet.
Stäffe: Aha: Drum hett är das Gschäft jetzt schnell übergää: vo Sepp zu Sepp
Cali: Apropos Gschäftsübergab: De Stapi hett sin Lade au verchauft.
Stäffe: Jo, jo: Alles wird GUT!
Cali: Frogt sich nur, öb dä neui Inhaber
HP Metz jetzt au Ambitione ufs Stadtpräsidium hett.
Stäffe: Lieber en HP
Metz als en HR Merz!
Cali: Und für de Stapi wär denn de Wäg frei i
Regierigsrot. Das Gremium wird jo immer weniger bürgerlich. Die hätte denn scho
zwei Adeligi: en Graf und en Chöng.
Stäffe: S fählti nur no, dass d SVP
mitem Freiherr Rudolf von Sottikon atritt.
Cali: Dä hett kei Chance.
S’Bauamt würd sini Wahlplakat unverzüglich konsfisziere und im Züüghuus
ibschlüüsse.
Stäffe: Apropos Regierigsrot: Was macht denn jetzt de
Pfister Max?
Cali: De Pfister, de Pfister? Dä übernimmt s’Möbelgschäft
vom Stöckli Willi.
Stäffe: Jo, jo das gett no es Gstürm s nächst Johr mit
dene Wahle.
Cali: Umso meh als mer jetzt so ne Wahlverbund hend mit dene
Äntlibuecher.
Stäffe: S Büsi-Hildi brucht kei Angst z’ha: Sie ISCH en
Äntlibuecheri und ihre Alt schnoret wie ne Äntlibuecher.
Cali: Die
stränge Herre vom kantonale Musikverband sind au uf dere Sünde-CD registriert.
Wäge dene cha de Marschmusig-Wettbewerb am Kantonale ned im Städtli döregfüert
wärde.
Stäffe: Wieso denn das?
Cali: Das Städtli isch doch gemäss
Marschmusigreglemänt tatsächlich 2 Meter z’churz!
Stäffe: Jetzt defiliere
sie halt a de Bahnhofstross. Aber das isch jo brutal längwiilig, ohni Kurve und
nüd.
Cali: Viel spannender wär en Chreisel-Parcours vo de
Ettiswilerstross i Friedhof hindere.
Stäffe: De chönnt mer ändlich au die
Leue-Fassade vernünftig iisetze und det die aktuelle Zwöschezyte iiblände.
Cali: Und die Musig, wo im Friedhof obe die richtig Abzweigig findt, chonnt
en Sonderpriis über.
Stäffe: Gstiftet vom Willisauer Färnseh-Star und
Chreisel-Guru Kreiliger Poldi.
Cali: Über üsi Banke hemmer natürlich au
ganz en Huufe Date auf dere CD.
Stäffe: Ihres Gschäftsmodell heisst
UBS: Unverschämti Bonus-Schefflerei.
Cali: D Valiant chonnt als Bonus es
protzigs neus Gebäud über.
Stäffe: D Raiffiisebank hett es neus Gebäud
und en neue Verwaltigsrotspräsident – und de erst no en Zunftmeister.
Cali: Dä Peter Luki sig schiins e chli wie dä Béglé vo de Post.
Stäffe:
Wieso das?
Cali: Är sammlet Briefmarke!
Stäffe: D Kantonalbank
chonnt au es neus Gebäud über und erst no en neue Chef usem Nochberkaff Soorsi.
Aber immerhi duet d LUKB i dene Kriseziite diversifiziere und führt parallel zum
Banker-Business no ne Coiffeur-Lade.
Cali: Wie chonsch jetz do druf?
Stäffe: De alti Chef isch e Schärli und de neu en Tschuupper(t)!
Cali: Bi so viele Sünde uf dere CD täts allne guet, wieder emol z Chile z goh.
Stäffe: Du meinsch zu dem Trompeter vo Säckingen mit sim heimelige
süddüütsche Akzänt.
Cali: Dä ghöre mir wahrschiinlich nömme lang.
Stäffe: Jo, noch dere fätzige Narremäss wird är vo de Bischofskonferänz ine FFZ
verbannt.
Cali: FFZ?
Stäffe: Ine fasnachtsfreie Zone - i Aargau
abe!
Cali: Debi isch doch die katholischi Chile sälber de grössti
Kostümverein vo de Wält. Und scho i de Bibu stoht: Sie trugen seltsame Gewänder
und irrten herum.
Stäffe: Du als Richter muesch grad no öppis säge. Mit
dim Gwändli hesch au bald usdienet. Das fallt jetzt denn unters Burka-Verbot, du
Scharia-Heini!
Cali: So, meh Rueh im Saal! Es esch halt scho keis Schaffe
imene sone Provisorium.
Stäffe: Immerhi hesch jo 5 Standort zur Uswahl
für dis neue Bezirksgericht.
Cali: Meinsch öppe ich wöig künftig i dem
Bahnhöfli do go Rächt spräche, i dem hölzige Himmel.
Stäffe: Dä Standort
wär ämu mitem öffentliche Verchehr bestens erreichbar.
Cali: Öffentliche
Verchehr, das chasch luut säge bi dere sündige Bude.
Stäffe: Was du
wieder dänksch mit dinere verdorbene Phantasie. Ich meine natürlich de optimali
Zugsaschluss nochem neue Zone-System.
Cali: De wäri aber bald arbeitslos,
das komische Billetsystem verstoht jo kei Sau.
Stäffe: Hesch rächt. Woni
chürzlich es Billet uf Lozärn ha wölle löse, sind mer mindestens drei Züg vor de
Schnore devo gfahre, bis ich die richtigi Taschte drückt ha.
Cali: Und
ich ha wölle in Zolli uf Basel und bi tatsächlich z Tripolis unde glandet. Aber
det hetts auch schöni GadAFFIS.
Stäffe: Und sie hend ähnlichi Brüüch wie
mir und tüend regelmässig Geisle chlöpfe.
Cali: Komisch, komisch: Vom
Trixli find i nüd uf dere CD.
Stäffe: S Trixli goht sit Monate nömm usem
Huus.
Cali: Sie chaufd ned emol me Fleisch i ihrem früehnere Lade i.
Stäffe: Jo, die hett doch tatsächlich Angst, sie chönnt sich wäg dem härzige
Säuli vor de Metzgerei mit de Schweinegripp astecke.
Cali: Keis Wunder,
bi dere Panik-Mache.
Stäffe: Rinderwahn, Vogugripp, Schweinegripp: Als
nächsts chonnt wahrschiinlich jetzt de d Eselsgripp oder de Chüngaliwahn.
Cali: Und mer goht nömme zum Dokter, sondern zum Tieranwalt.
Stäffe:
Ich ha langsam Hunger.
Cali: Chamer i dem Bahnhöfli au öppis Vernünftigs
ässe usser Fröschfleisch ab de Stange?
Stäffe: De gömmer lieber i d Lego
use: Det getts jetzt vom Hochregal-Lager feini Pouletflügali a discretion.
Cali: Aber z’erscht müemer die Grichtsverhandlig no z’Änd füehre.
Stäffe: Gohts no lang? I sett go schaffe. Zwe vo dine Kollege hend mi hött obe
buechend für ne flotte Dreier.
Cali: Jo, Frömdgänger hetts au en Huufe uf
dine Dateie, gsehn ich do. Sogar Fraue.
Stäffe: Genau, das Frölein Da
Capo hett üs die chalti Schultere zeigt und tritt lieber bi üsne Konkurränte
Giacobbo und Müller im Färnseh uf.
Cali: Aber mir hend jo gottseidank üse
treui Wasserträger HP...
Stäffe: …Sidler…
Cali: HP
Stäffe:
Sidler
Cali: HP
Stäffe: Sidler
Cali: HP
Stäffe:
Sidler
(…)
Cali: Aber de HP wär halt in Gottsname au niemer ohni…
Stäffe: …de Cali..
Cali: ...und de Stäffe
Stäffe: Cali
Cali: Stäffe
Stäffe: Cali
Cali: Stäffe usw.
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