WILLISAU WIRD DU-STADT
CALI & STÄFFE 2005
Einmarsch Cali mit dem Song „So bist du“ von Peter Maffay
Cali:
Willisau wird Du-Stadt. Das isch de internationali
Durchbruch för üse
Tourismus! Gäscht us aller Wält wärdid üs cho bsueche.
Ich glaube, do chonnt scho der erschti.
Hello, my friend. How are you?
I’m Fredy. You can say you to me!
Stäffe:
Äh, you to me, too!
Cali:
What ’s your name?
Stäffe:
I’m Bruno. Aber chasch mer Stäffe säge. Chasch
ruhig dütsch rede mit mir. Ich chome vo de Chäppalimatt. Ich bi
ne Igeborene vom Land und wott ändlich emol die Stadt cho aluege, wo
mer ab 2006 öbernänd.
Cali:
Jo, mi Frönd, Stadt und Land gänd enand d’Hand und
säge säge DU zunenand. Isch das ned e Freud?
Stäffe:
Dumme Seich, i de Chäppalimatt hinde duze mir üs
scho sit em Rütlischwur.
Cali:
Ja, aber jetzt umarme mir die ganzi Wält. Es muess doch öppis
goh touristisch z’Willisau.
Stäffe:
Jo, do hesch rächt. Die hend jo es Riese-Gnosch do im
Verchehrsbüro.
Cali:
Du seisch es: es richtigs G’Noschi...
Stäffe:
Jäää, das isch halt, wenn z viel Froue im gliche
Büro sind. Aber jetzt hett de Eventmanager Beat Versterchig us Altishofe
gholt. Au e Frau zwor, aber sie heisst wenigstens GlanzMANN.
Cali:
Und jetzt gämmer Vollgas und realisiere üsi DU-Stadt. Stell
dir vor: S DU wird s Markezeiche vo Willisau.
Statt em Napflauf getts künftig en DUathlon.
Stäffe:
Ond nochhär göhnds zäme go DUsche.
Cali:
Üsi Partnerstadt heisst DUbai.
Stäffe:
Oder DUblin.
Cali:
Und zahle würd mer z Willisau nömme mit Franke, sondern
mit DUkaten.
Stäffe:
De Chräiliger Poldi eröffnet en grosse DU it yourself.
Cali:
Und DUdelsack würd gspielt z Willisau.
Stäffe:
Dumme Seich, bi üs singt mer sit ewige Ziite JoDUliDUliDuuuuu!
Cali:
Und üsi Gäscht us aller Wält begrüesse mer mit
you.
Stell dir vor, vielleicht chonnt us Washington sogar de George Dubble-You.
Stäffe:
Was „DUbel DU“? Pass uf, wie d’met mir redsch,
DU, DU, DU....
Cali:
Ja, DU, DU, DU – so muess es töne z Willisau.
Stäffe:
Und i üsne Beize gitts s Menü DU jour.
Cali:
Das heisst: dü jour.
Stäffe:
Jo, wägemine. Französischi Chuchi chunsch i üsne
Spelunke sowieso ned öber. Vom Mäntig bis Sonntig nume Schnipo
und Brotwörscht. Und vielleicht no en DUrkische Kebab.
Cali:
Do hesch leider Rächt. Es isch es Eländ. Do muess mer diräkt
es Klagelied astimme:
10 kleine Beizelein, die taten uns erfreun
Der Mohrensaal, der wird zu Bank, da warens nur noch 9
9 kleine Beizelein, ganz trendig aufgemacht
S Einsächzgdrissg hat keine Höckler mehr, da warens nur noch 8.
8 kleine Beizelein, im Poem wird übertrieben
Dem Felix bekommt der Whisky nicht, das warens nur noch 7
7 kleine Beizelein, wechseln ständig ihre Chefs
Im Schlossfeld hats keinen Koch(er) mehr, da warens nur noch 6
6 kleine Beizelein, kein Geld mehr in den Strümpf
Und ohne Kohle keine Krone, das warens nur noch fünf.
5 kleine Beizelein servieren kaum noch Bier
Wenn die Schützen ihren Hirsch erlegen, sind es nur noch 4
4 kleine Beizelein, kein Saal ist mehr dabei
Ohne Subventionen schliesst das Kreuz, dann wärens nur noch 3
3 kleine Beizelein, mit Chang Cheng ists vorbei
Der Schlüssel steht schon unter Wasser, bald sind es nur noch 2
2 kleine Beizelein servieren die letzten Weine
Geht einem jetzt der Schnauf noch aus, dann bleibt uns nur noch eine
1 kleines Beizelein – man mög es uns erhalten:
Totgesagte leben länger: Im Leue bleibt alles beim alten!
Cali:
Es schöns Lied, no schöner wärs mit Orgele-Begleitig..
Stäffe:
Aber de Chilerot hett jo sis Orgele-Chnächtli gspickt.
Cali:
Und de Pfarrer isch au ufem Absprung.
Stäffe:
Was? Vo dem weiss i no gar nüd.
Cali:
Hesch die Plakat ned gseh: De Schelbi kandidiert füre Regierigsrot!
Stäffe:
Aha, wäge dem hett er jetzt immer es grüens
Mässgwand a.
Cali:
Ich hätt eigentlich dänkt, s Grüter Trixli würd
au kandidiere.
Stäffe:
Sie hett scho wölle, aber de Willi hetts verbote. Dä hett
jetzt nämlich d Hose a und isch uf sini alte Täg no zum Maa worde.
Cali:
Sit wenn?
Stäffe:
Chasch ned läse? Bi de Grüter-Metzg stoht jetzt gross:
Willi-Maa!
Cali:
Aber politisch gitt s Trixli keis Comeback.
Stäffe:
Nei, sie organisiert nume hie und do no Füehrige im Grosse
Rot.
Cali:
Jo, aber s letztscht Mol, wo sie amene Nomittag mitere Tschuppele
Fraue vo de Schuel für Gschäftsfraue hett wölle s Parlamänt
go bsueche, isch dumm gange: die Grossröt hend scho am Mittag Fürobe
gmacht!
Stäffe:
So, wiiter jetzt, was hett dini DU-Stadt no z biete? Dä neui
Postplatz isch doch au en Attraktion.
Cali:
Ja, dä passt wirklich zu üsere DU-Stadt: Das isch es DUrends Ärgernis!
Postplatz-Räp
Stäffe:
Chum ich vo de Chäppalimatt mol i d’Stadt
Göhnd alli uf s Siite, söscht fahr i si platt
Nur grad uf dem Postplatz isch nümi wie früehner
Vo überall chömids und latsche wie d’Hüehner
Drum zündi de Turbo und gibe meh Gas
Wär z’spot springt uf d’Siite, dä biisst halt is Gras.
Beide: Das isch de Postplatz-, de Postplatz-, de Postplatz-Räp
E so viel Ästhetik – de Schnuuf blibt dir wäg
Das isch de Postplatz – hip
Das isch de Postplatz – hop
Das isch de Postplatz – häp
Das isch de Postplatz-, de Postplatz-, de Postplatz-Räp
Cali:
He nei, doch, du Rüppel, bestuun dä schön Platz
Fahr langsam, benimm di und heb dine Latz
O lueg doch die härzige Bäumali a
Au herrlichi Plättli und Pföstli sind da
Und s schönste vo allem, die Parkplätz so blau
Lueg ume, tue winke und grüesse im Stau
Beide:
Das isch de Postplatz-, de Postplatz-, de Postplatz-Räp
E so viel Ästhetik – de Schnuuf blibt dir wäg
Das isch de Postplatz – hip
Das isch de Postplatz – hop
Das isch de Postplatz – häp
Das isch de Postplatz-, de Postplatz-, de Postplatz-Räp
Cali:
Chumm, quere mir muetig gemeinsam dä Platz
Stäffe:
Lüpf s Bei gschwind, do liit e verchareti Chatz
Cali:
Lauf schneller, vo links chunnt en Laster so schwär
Stäffe:
Vo rächts fräst en Töff – jetzt wirds wirklich
prekär
Beide: Grend abe und seckle, es länget häpp chläpp
Mir danked im Himmel: mir hends überläbt!
Beide:
Das isch de Postplatz-, de Postplatz-, de Postplatz-Räp
E so viel Ästhetik – de Schnuuf blibt dir wäg
Das isch de Postplatz – hip
Das isch de Postplatz – hop
Das isch de Postplatz – häp
Das isch de Postplatz-, de Postplatz-, de Postplatz-Räp
Cali:
Am beste würde mer dä Platz verchaufe.
Stäffe:
Genau, und zwor üsem neue Oberpostdiräkter,
im Keiser Hugi. Sin Service isch en Hit:
Deutscher Paket-Dienst heisst das Zauberwort
Heute aufgeben und gestern an Ort!
Cali:
Aber ned wenn er die War mit de RM spediert.
Jetzt, wo nur no all 14 Tag einisch en vernünftigi Verbindig hesch.
Stäffe:
Das besseret jetzt. Dank de neue S-Bahn.
Cali:
Dumme Seich, die S-Bahn, sogar de historisch Bahnhof von Däiu
hett müesse dra glaube.
Stäffe:
Dä stoht jetzt i de Chäppalimatt. Und jetzt baue
mir die neui KKL-Linie: Käppelimatt–Kreuzstiegen–Luthern.
Und denn wiiter döre Napf-Basistunnel diräkt uf Bärn.
Cali:
Das gäb üsere DU-Stadt aber Uftrieb. Apropos KKL: Kulturell
müessted mir au no chli ufrüste.
Stäffe:
D Fäldmusik hett es Zeiche gsetzt. Die hett jetzt en Dirigänt
vo Argentinie: De Miguel Etche... Etsche... Etschego...Etschegonce... Etschegoncelay
oder so ähnlich.
Cali:
Im Name no chönnt dä diräkt bi de Wegere Güüsser
mitmache. Dene ihri Motto sind öppe so unverständlich wie d’Musig,
wo sie mache. Deför hend sie ändlich emol es schöns farbigs
Chleidli: sensationell, die drü wiisse Pünktli uf ihrne schwarze
Klamotte.
Stäffe:
Und dä Riese-Izug a de Jubiläums-Party: Vom Weibel-Beck
bis i Bahnhof abe. S Stadtier hett noch dem Stress müesse is Suurstoff-Zält.
Cali:
Gsponseret hett dä gigantischi Event die neui Valiant-Bank.
Stäffe:
So? Ich ha s Gfühl, dene gohts gar ned gut, dass sie am
Schalter jetzt sogar müend Schoggi verchaufe.
Cali:
Schoggi?
Stäffe:
Hesch ned gseh? Die grosse Reklame-Tafele
im schönste Milka-Violett!
Cali:
Wo wäge Sponsore: S Jazz Festival sett au dringend Chöle
ha.
Stäffe:
Au das Problem isch glöst: S Jazz Festival fusioniert
mitem Cheese Festival. Do chasch Synergie nutze:
Chäs isch Chäs!
Cali:
Do wird de Knox aber chum iiverstande si.
Stäffe:
Spielt kei Rolle. De Trachte-Werni vo de Schüle wird Programmchef
und chrämplet das Festival uf Hudigägeler-Jazz um.
Cali:
Und de Knox muess mit Chüeh und Geisse dörs Städtli
laufe und ufeme Chreeswage Niidle schwinge.
Jo, jo: Idee hätte mer vöu. Aber wär setzt jetzt üsi
Vision vo de DU-Stadt um?
Stäffe:
Dänk üsi Politiker, üse neui Einheitsrot, womer
im Juni düend wähle. Do wärde d’Charte ganz neu gmischlet.
Cali:
Jo, du, das isch es schöns Gmischel:
ei Chöng und vier Puure.
Stäffe:
Jä mer Ländler hend immer gseit: Es spielt kei Rolle,
wär under üs Stapi isch!
Cali:
Warts ab, vielleicht bringe mer no de jung Muff.
Stäffe:
Scho weder? Nochem bewährte Motto vo sinere platzte Grossrotskarriere:
Beide:
De muffig Kandidat
Dä weiss ned, was är will:
Denn wenn är wott, denn chann är ned
Und wenn är cha, denn wott är ned.
De muffig Kandidat
Dä weiss ned, was är will.
Stäffe:
Deför sitzt jetzt en Sumo-Ringer vo Mänznau
im Grosse Rot.
Cali:
Vielleicht goht jo de muffig Pädi als neue Präsident
zu de SVP.
Stäffe:
D’ SVP – o weh, o weh
Hett kei Präsidentin meh
Als Vize wär en Lehrer dra
Doch dä wott halt meh Frey-Ziit ha.
Cali:
Ich glaube, mir chönd üses DU-Stadt-Projekt ned de Politiker überloh.
Mir müessted mit eme Riese-Event starte. Nochem Motto: Die Grossen der
Welt reichen sich in Willisau die Hände.
Stäffe:
De hole mer doch s WEF do äne.
Cali:
Grandiosi Idee: Und ich wösst au scho wo.
Stäffe:
Jä, wo denn, wo?
Cali:
Bim junge Bucheli i de Geissburg obe, dä hett sini Villa bereits
WEF-kompatibel iigmuuret!
Stäffe:
Üsem Gwärb gäb das WEF au en Riese-Ufschwung.
Stell dir vor, wie viel Willisauer Ringli i die ganzi Wält use verchauft
würdid.
Cali:
Aber bloss ned bim Schwägler Margrit chaufe: Die hed inere Gruppe
Dütsche alli Ringli wieder us de Säck gnoh und is Regal zrugg gstellt,
wöu die Schwobe nume Euro debi gah hend und s Margrit dä frömd
Chlöder ned hed chönne i Schwiizer Franke umrächne.
Stäffe:
Jo, jo: die Schwäglere isch so wenig WEF-tauglich wie
das Schönwätter-Apéro-Zält vorem Rothus, wo mer nome
im Sommer cha montiere.
Cali:
Äh, das mit dem WEF sind sowieso alles Illusione. Wo wette mer
denn all die Lüüt unterbringe ohni Hotel und bi üsere Beize-Misere.
Stäffe:
Also penne chönntits i dene vörige Züghüüser.
Und verpflege düemer si im Bahhof unde mit Güggali à discretion.
Cali:
Ha chörzlich zwor ganz e zäche Fäderebock verwötscht.
Stäffe:
Das isch dänk dä Quartier-Göggu gseh, wo uf
stadträtliche Befähl wäge Nachtruehestörig hett müesse
gmetzget wärde.
Cali:
So, chomm, mer göi en Apéro go näh und trainiere
nochli s DUzis mache.
Stäffe:
Hesch Rächt, schliesslich hed eine vo üs jo hött
Geburtstag.
Cali:
Jetzt chönder rote.
Stäffe:
Isch es de Cali...
Cali:
...oder de Stäffe?
Stäffe:
Cali
Cali:
Stäffe
Stäffe:
Cali
Cali:
Stäffe
usw.